Auswärtserfolg mit 4+1 Toren in Meiendorf
Während bei dem ein oder anderen Hamburger Verein dieses Wochenende eine Spielabsage wegen des schlechten Wetters unumgänglich war, reagierte der Meiendorfer SV am Donnerstagabend gut und verlegte das Duell gegen den SC Victoria für den späten Samstagmittag auf den Ausweichplatz am Deepenhorn. Dort war es zwar mit viel Wind und Regen nicht weniger unangenehm, jedoch konnte das Duell ausgetragen werden, dass der SC Victoria am Ende laut des Vicky-Trainers Marius Ebbers „verdient“ gewann.
Dass sich die Meiendorfer Mannschaft im Winter mit sage und schreibe 21 neuen Akteuren komplett sanierte und man den Kickern auch erstmal Zeit geben muss, um sich aufeinander abzustimmen, sah man nicht nur am vergangenen Wochenende, als sich die MSV`ler in Sasel mit 1:7 schon etwas auseinandernehmen ließen, sondern auch an diesem Samstag gegen den SC Victoria. Es ist nicht so gewesen, dass sich die Gastgeber wehrlos auf- oder hingegeben hätten. Denn auch SCV-Coach Marius Ebbers erkannte nach dem Abpfiff an: „Wir sind heute auf einen Gegner gestoßen, der über weite Strecken sehr gut gespielt und es uns schwer gemacht hat.“ Aber trotzdem wirkte der Auftritt der Schwarz-Gelben über die meiste Zeit sehr hektisch. Und auch, dass es noch keine wirklich gute Abstimmung geben kann, zeigte sich bei den MSV-Kickern immer wieder in ihren Spielzügen. Anders sah es da bei den Wikingern von der Hoheluft aus. „Wir sind in der ersten Halbzeit sehr gut und diszipliniert aufgetreten und haben sehr gut aus der Ordnung heraus gespielt“, so Marius Ebbers zur Leistung seiner Schützlinge, die es nach 13 Minuten das erste Mal schafften, in Führung zu gehen. Eine Ecke von André Monteiro Branco leitete Yannick Siemsen im Strafraum mit seinem Kopf weiter vor die Füße von Stürmer Magnus Hartwig, der die Kugel schließlich aus kürzester Distanz über die Linie drückte. Dabei konnte sich der Torschütze bei Yannick Siemsen bedanken, der sich im Strafraumgewühl bravourös behauptete. Allerdings wurde der Innenverteidiger durch ein Eigentor nur wenige Minuten später erstmal kurzzeitig zur tragischen Figur. Denn in der 17. Minute wollte der Defensivspezialist aus dem eigenen Halbfeld heraus den Ball hoch zu seinem Torwart spielen. Dabei dotzte die Pille noch vor Keeper Hendrik Rabe auf, flog wieder in die Lüfte und wurde vom starken Wind unverhofft über den Schlussmann gestoßen, so, dass Hendrik Rabe der Kugel nur noch hinterherschauen konnte, bis sie zum 1:1 im Netz landete (17.). Sowas nennt man dann wohl einen „Slapstick-Treffer“. Kann passieren, wenn die Hamburger Brise ins Geschehen eingreift.
Gänge rausgenommen und doch besser gewesen
Doch dann kam die 34. Minute, in der Dennis Bergmann, nachdem Klaas Kohpeiß von Ephrahim Kofi Asante in der Box auf die Bretter geschickt wurde, einen Foulelfmeter verwandelte und den alten Vorsprung wiederherstellte. Damit ging es ergebnistechnisch zurück in die richtige Spur, da sich die Kicker des SC Victoria definitiv um einiges spielbestimmender präsentierten. Jedenfalls erstmal bis zur Pause, in der es dann nochmal so richtig anfangen sollte, zu regnen. Dieser Umstand war für Niemanden angenehm. Nicht für die Zuschauer, nicht für die Teamangehörigen und schon gar nicht für die Spieler oder Schiedsrichter, die sich eben nicht unterstellen konnten. Doch egal was der Wettergott von sich gab, das Duell musste zu Ende geführt werden. Also starteten auch die zweiten 45. Minuten, in denen die Gäste von der Hoheluft nicht mehr ganz so überzeugend auftraten. Stattdessen gelang es den Hausherren im zweiten Durchlauf ein paar Mal öfter vor dem Vicky-Kasten aufzutauchen. Victorias Trainer Marius Ebbers: „In der zweiten Halbzeit hatten wir immer wieder Phasen, in denen wir es nicht so geordnet und nicht so diszipliniert gemacht haben wie noch in der ersten Halbzeit.“ So kam es, dass sich auch Victorias Schlussmann Hendrik Rabe noch zweimal auszeichnen konnte. Vor allem wie der Torwart die Großchance von Meiendorfs Yao Johnny Ouattara vereitelte, war sehr sehenswert (72.). Doch gänzlich kann und sollte man die Leistung der Victorianer nicht schmälern, auch wenn sie die letzte halbe Stunde ein paar Gänge herausnahmen. Denn über die gesamte Partie gesehen, ist die Ebbers-Elf das dominierende Team gewesen, hat hinten kaum etwas zugelassen und brachte auch die Spielzüge viel häufiger zu Ende, als die Gastgeber es taten. Deshalb „haben wir am Ende auch verdient gewonnen“, brachte es Marius Ebbers schließlich auf den Punkt. Damit dieser Erfolg niemals in Gefahr hätte geraten können, schraubten Klaas Kohpeiß (62.), mit einem richtigen Pfund unter die Latte, und Jan Kämpfer (66.), ganz kurz nach seiner Einwechslung, den Spielstand zum 4:1 in die Höhe, was dann letztlich der Endstand war, der auch das komplette Aufeinandertreffen ganz gut widerspielgelte.
AUTOR: Mathias Reß