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„Gut angekommen“ – Vicky siegt bei Titze-Debüt

Victorias Pascal Eggert (re.) sorgte über die linke Seite immer wieder für viel Gefahr. Foto: Christian Küch

Es war das erste Spiel nach dem Trainerwechsel. SC Victorias Neu-Coach Sören Titze hatte lediglich ein paar Trainingseinheiten Zeit, um sich direkt mit der Mannschaft zu beschäftigen und um sie auf die Aufgabe gegen den FC Union Tornesch einzustellen. Eine schwere Aufgabe. Denn dieses Spiel musste quasi, nach den zuletzt negativen Ergebnissen, gewonnen werden, wollte man sich weiter eine gute Chance bewahren, in die Meisterrunde der Oberliga Hamburg einzuziehen.

Um es vorwegzunehmen: Die Kicker des FC Union Tornesch spielten zwar am Anfang ganz gut mit, das ließ dann aber mit der Zeit immer mehr nach. Zu Beginn kamen die Männer von Coach Thorben Reibe zu ein paar Abschlüssen. Dabei flog der Ball jedoch immer deutlich am Vicky-Gehäuse vorbei oder drüber. Nach der Partie konnte man feststellen, dass SCV-Torwart Hendrik Rabe über die 90 Minuten nicht einmal großartig eingreifen oder sich auszeichnen musste. Was den Gästen sicherlich auch geschmerzt haben dürfte, war, dass ihr gefährlichster Angreifer Björn Dohrn schon in der 27. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt wurde. Der Stürmer verdrehte sich das Knie.

Jubel in alle Richtungen

Die beiden Torschützen Gerrit Pressel (li.) und Nick Scharkowski. Foto: Christian Küch

Auch beim SC Victoria gab es anfänglich noch etwas Schwierigkeiten. Doch dann, in der 35. Minute, klingelte es. Ein schneller Konter und eine super Vorarbeit von Pascal Eggert über links und Gerrit Pressel mit der Weiterleitung aus dem Zentrum heraus und schon stand es durch Nick Scharkowski 1:0 für den SCV. Der Jubel war riesig. Die Erleichterung war zu spüren. Und fast schon den größten Jubel zeigte Neu-Trainer Sören Titze am Spielfeldrand. Darauf angesprochen, entgegnete er: „Klar hatte das eine besondere Bedeutung. Denn jeder hat die Tabelle im Kopf. Davon kann sich keiner freisprechen. Ich auch nicht. Und dann habe ich es in der kurzen Zeit auch noch einfach mal riskiert, ein neues System spielen zu lassen. Das haben wir jetzt so durchgezogen. Und für die Jungs freut es mich ungemein. Denn die Jungs mussten jetzt die Tage auch eine schwere Last mit sich schleppen. Wenn du dann 1:0 führst, gibt dir das noch mal den Kick und die Erkenntnis, es doch noch zu können.“

Und kaum war die Führung ausgejubelt, klingelte es auch schon das zweite Mal. Keine drei Minuten nach dem ersten Tor brachte André Monteiro Branco von links eine Freistoßflanke vor den zweiten Pfosten, wo Gerrit Pressel hochstieg und zum 2:0 einköpfte. Dessen Jubellauf endete bei Victorias Technischen Direktor Guido Weber, dem Pressel mit Anlauf in die Arme sprang. Den nächsten Grund zur Freude bescherte abermals Nick Scharkowski in der 56. Minute. Luca Ernst lief zuvor alleine auf das Tor der Unioner zu. Dabei wurde Victorias Spielmacher vom Gäste-Torwart Adrian Weiß zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß brachte Nick Scharkowski halbhoch auf das Tor, aber Adrian Weiß parierte. Jedoch steckte Vicky`s Goalgetter nach und versenkte den Nachschuss zum 3:0 im Netz. Somit war schon früh der Endstand gesetzt. Auch weil es die Kicker von der Hoheluft schafften, keine gefährlichen Angriffe zuzulassen.

Titze: „Am Ende des Tages hat einiges geklappt“

Vicky`s Neu-Coach Sören Titze (mi.) war leidenschaftlich dabei. Foto: Christian Küch

„Ich freue mich insbesondere darüber, dass wir am Ende kein Gegentor zugelassen haben“, betonte Sören Titze im Anschluss. „Denn in den letzten drei Spielen gab es neun Gegentore. Das macht drei Gegentore im Schnitt. Das ist natürlich `too much´, um am Ende Siege einfahren zu wollen. Deshalb hatte ich den Jungs gesagt, dass wir mit unserem Einsatz und unserer Laufbereitschaft daran etwas ändern können. Und, dass wir uns auf jeden Fall gegenseitig helfen und zeigen können, dass wir eben nicht so anfällig sind.“ Mit der Leistung seiner Schützlinge war der Coach dann schließlich auch zufrieden. „Am Ende des Tages würde ich schon sagen, dass einiges geklappt hat. Wobei ich nicht sagen würde, dass alles gut war. Aber wenn das alles immer innerhalb von drei Trainingseinheiten funktionieren würde, wäre das schlimm. Dann könnten wir in Zukunft sagen, dass wir keine Vorbereitung mehr brauchen. Dann brauchen wir auch kein Testspiel, treffen uns zweimal und sind alle fit.“

Jetzt ist bei den Victorianern erst mal ein breites Grinsen angesagt. Dass durch den Sieg über den FC Union Tornesch bei den Victorianern eine Menge Druck abgefallen ist, war klar zu spüren. Und Sören Titze genießt erstmal: „Mit dem Ergebnis ist der Start natürlich superschön. So fährt man jetzt entspannt nach Hause und sagt: Gut angekommen.“





Autor: Mathias Reß