It’s a wrap!
Wenn man in den einschlägigen Social-Media-Plattformen unterwegs ist, wird man nicht um Beiträge herumkommen, die mit „It’s a wrap!“ beginnen. Pünktlich zum Jahresende und zur „besinnlichen“ Zeit wird der Team-Spirit gelobt, dynamische und herausfordernde Märkte beschrieben oder Key-Learnings des zu Ende gehenden Jahres aufgezählt. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie enden mit einem positiven Blick in die Zukunft. Entweder wird an Erfolgen „angeknüpft“ oder die neuen Herausforderungen werden „angenommen“. Ob der Spruch „It’s a wrap“, der ursprünglich mit „Drehschluss“ aus der Filmindustrie übersetzt wird, dazu passt, lasse ich mal im Raum stehen – Schluss ist hoffentlich noch nicht, nächstes Jahr geht es ja weiter.
Auf dem ersten Blick hat das mit uns als Handballmannschaft erst einmal nichts zu tun. Wir machen ja nur Sport und werfen (mal besser mal schlechter) den Ball durch die Gegend. Gerade im Mannschaftssport kann man die Business-Weisheiten aber wunderbar anwenden. Eventuell hatten sie im Sport sogar ihren Ursprung…
Kommen wir also zum Team-Spirit. Als wir am 09.12. unser Spiel gegen den Lokalrivalen aus Eimsbüttel bestritten ging es hoch her. Die Halle war gut besucht und man hat gemerkt, dass beide Mannschaften richtig Lust auf Handball hatten, obwohl zu recht später Stunde angepfiffen wurde. Was dort auf der Platte gezeigt wurde, konnte sich auch sehen lassen. Die Mannschaft hat miteinander und füreinander gekämpft und jeder hat wirklich alles reingeworfen. Dass wir uns, trotz einer zwischenzeitlichen Führung von 7 Toren, mit einem Unentschieden aus der Halle verabschiedet haben, ist im Nachhinein zu verschmerzen. Es war einfach ein tolles Spiel und wir können wirklich stolz auf unsere Leistung sein.
Neben solcher Spiele kann man ebenfalls die andauernde hohe Trainingsbeteiligung loben, die zusammenverbrachten Abenden (Weihnachtsfeier, Team Event, HSVH Besuche und spontane Fricke Absacker) und die natürlich immer weiter wachsende Mitgliederzahl. Letzteres bestätigt, dass wir als Truppe gut funktionieren und mindestens im ersten Eindruck positiv in Erinnerung bleiben.
Jeder, der einen Wochenendkurs in Team-Psychologie besucht hat, weiß aber auch, dass wachsende Teams neue Dynamiken entwickeln und sich neue Strukturen bilden können und werden. Zu der ganzen Wahrheit gehört also auch, dass wir aufgrund von veränderten Rollen/Trainingsintensitäten/Spielanteilen leider Abgänge zu verzeichnen hatten, die wir gerne vermieden hätten. Was im Moment vielleicht nicht klappt, ist für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Wir hoffen, dass sich unsere Wege noch ein weiteres Mal kreuzen werden.
Zur Marktsituation: Im Hallensport in Hamburg ist das Wort „Hallensituation“ gerade für die zentral gelegenen Vereine ein geflügelter Begriff. Genau hier sind wir gerade dabei, weitere Hallenzeiten für unsere Handballsparte zu erzielen, damit wir auch in Zukunft mehr anbieten können. Der Gedanke an eine eigene Jugendabteilung ist noch nicht aus den Köpfen raus und wir probieren viele Ansätze, um das zu realisieren. Als Tätigkeitsbeschreibung trifft dort vermutlich „Herausfordernde Aufgabe für engagierte Mitarbeiter“ zu.
Im Liga-Alltag können wir uns über wirklich gleichwertige Konkurrenz freuen. Es gibt kein Spiel, welches wir bereits im Vorfeld als gewonnen oder verloren glaubten. Trotzdem muss man zugeben, dass wir mit einigen Spielverläufen nicht zufrieden sind und wissen, dass wir noch mehr können. Die Weihnachtszeit werden wir natürlich zur Video-Studie nutzen, um insbesondere unsere Chancenauswertung zu verbessern.
Meine Key-Learnings 2023:
- Die Gründung einer zweiten Mannschaft war eine richtige und notwendige Entscheidung
- Wir sollten häufiger zum HSVH gehen (vielleicht nicht unbedingt gegen Magdeburg…)
- Wachsende Mitgliederanzahl führt zu mehr Einstands-/Geburtstags-/Hochzeits-/Vater-Kisten (bzw. Zapfanlagen)
- Durch „gute Beziehungen“ kommt man an zweite Hallenzeiten
- Für die Nachbestellung von Trikots sollte man ein halbes Jahr einplanen
Das Danke an alle Beteiligten darf natürlich zum Schluss nicht fehlen. Es ist mir ein Fest mit euch auf der Platte zu stehen. Ganz besonders natürlich an das Trainer-Trio mit Rico, Flemming und Martin, die im Hintergrund ganz viel organisieren und viel ihrer Freizeit der Handballabteilung widmen.
It’s a wrap. Aber Schluss ist nicht. Wir sind eine Serie und ein Staffelfinale ist noch nicht in Sicht.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und viel Erfolg im neuen Jahr!
Lennart