Nil von Appen: „Wenn, dann wäre ich ein Löwe“
Bei jedem unserer Heimspiele wird die Stadionzeitung „Victoria Echo“ verteilt, in der es neben anderen interessanten Beiträgen auch Interviews unserer Spieler zu lesen gibt, um sie den Zuschauern ein Stück näher zu bringen. Mit einem gewissen zeitlichen Abstand veröffentlichen wir sie dann für all Diejenigen online, die nicht beim Spiel anwesend sein oder sich eine Ausgabe ergattern konnten. Heute im Interview: Nil von Appen….
Unser Mittelfeldspieler lernte als erstes in der Jugend des VfL Pinneberg, wie man das runde Leder mit den Füßen streichelt. Danach hießen seine weiteren Stationen SV Lieth, FC Elmshorn, SG Worringen und Viktoria Köln II. Mittlerweile ist der 29 Jährige seit Januar 2018 an der Hoheluft. In dieser Saison kam „Nilo“ bisher 18 mal zum Einsatz und sammelte dabei sechs Scorerpunkte (fünf Tore, eine Vorlage). Fragt man ihn nach Haustieren, kommt die spaßige Antwort: „Ich war mal passionierter Aquariuminhaber, aber zu Tieren mit Fellen hat es nicht gereicht. (lacht)“
SC Victoria: Das ist doch ein toller Einstieg in unser Interview. Wenn du dich mit einem Tier vergleichen müsstest, welches Tier wäre das und warum?
Nil von Appen: „Das ist eine schöne Frage. Endlich fragt mich das Jemand mal. Tatsächlich wäre ich ein Löwe. Das ist zum einen mein Sternzeichen und zum anderen sagt mir das Tier sehr zu. Es ist immerhin der König der Tiere.“
Du siehst dich aber nicht als König der Mannschaft an, oder?
„Natürlich sehe ich mich nicht so. Aber wenn Dennis Bergmann sich im letzten Interview als Klassenclown bezeichnet hat, dann bin ich aufgrund meines Alters der Klassensprecher.“
Erfahrung durftest du jedenfalls schon genug sammeln. Und das nicht nur in Hamburg. Erzähl uns doch bitte was darüber.
„Ich war zwischendurch mal längere Zeit für mein Studium in Köln, wo ich meinen Bachelor in `Sportmanagement und Kommunikation´gemacht habe. Währenddessen habe ich mir mit Fußball ein bisschen Taschengeld dazu verdienen können. Ich liebe einfach den Sport. Deshalb war für mich klar, wenn ich nach Köln gehe, werde ich auch dort weiterhin Fußball spielen.“
Als du wieder zurück warst, bist du beim SC Victoria gelandet. Wie kam das zustande?
„Während meines Studiums war ich eigentlich Fortuna Köln zugewandt und Viktoria Köln war der Verein von der Schäl Sick (Anmerkung: rheinisch für falsche Seite), Ich bin dort aber durch Freunde von der Sporthochschule gelandet. Und als ich wieder zurück in Hamburg war, musste sich für mich der Kreis schließen, so. dass für mich nur der SC Victoria in Frage kam. (grinst)“
Welche Stärken siehst du selbst in deinem Spiel?
„Ich glaube, dass ich nicht gerade der technisch versierteste Spieler bin. Aber dafür liegen meine Stärken in der Spielübersicht. Ich kann defensiv wie offensiv Situationen frühzeitig erkennen und genau das integrierend gut einsetzen.“
Deine Schwächen hast du gerade selbst schon angerissen. Wie sieht es damit aus?
„Ich glaube, dass Jeder so seine kleinen Schwächen hat. Gerade auch hier in der Oberliga, sonst würde man viel höher kicken. Mir persönlich spielt mein Kopf ab und zu mal einen kleinen Streich.“
Dein Kopf? Da kommt doch direkt noch eine andere Frage auf: Bist du abergläubig?
„Das ist witzig, dass ich das gefragt werde. Denn eigentlich bin ich das nicht. Im Fußball aber schon.“
Pflegst du denn bestimmte Rituale?
„Tatsächlich ziehe ich mich immer von links nach rechts an. Egal ob es die Stutzen, Schienbeinschoner oder Schuhe sind.“
Und was soll das bewirken? Denn eigentlich verbindet man mit solchen Ritualen immer etwas Bestimmtes.
„Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung. Ich habe wohl mal ein wichtiges Spiel gewonnen und mich daran zurückerinnert, wie ich mich vorher anzogen hatte. Mittlerweile tut mir die Routine einfach ganz gut.“
Möchtest du abschließend deiner Mannschaft auch noch etwas Gutes tun und ihr über diesen Weg etwas sagen?
„Wir müssen daran anknüpfen, womit wir im letzten Jahr am Ende der Hinrunde aufgehört haben. Wir müssen uns weiterhin den Allerwertesten aufreißen. Denn wenn wir nicht weiterhin hundert Prozent geben, dann wird es für den Rest der Saison schwer für uns, unsere Ziele zu erreichen. Der größte Traum ist dabei das Pokalfinale im eigenen Stadion, aber auch in der Liga wollen wir so weit wie möglich nach oben.“
AUTOR: Mathias Reß