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Süderelbe übt „den Ernstfall“ und „zockt Vicky ab“

Foto: Christian Küch

Die Rollenverteilung war für viele Zuschauer vor dem Spiel klar: Der SC Victoria, der noch wichtige Punkte für die Meisterrunde benötigt, ging als haushoher Favorit in die Partie. Der FC Süderelbe stand hingegen schon als Teilnehmer für die sogenannte „Abstiegsrunde“ fest. Dennoch gab es für die Kicker des FCS eine deutliche Marschroute, wie ihr Trainer Stefan Arlt betonte: „Wir gehen davon aus, dass es in der Runde um den Klassenerhalt knüppelhart wird. Und so sind wir auch in das Spiel gegangen, weil wir gesagt haben: Okay wir üben den Ernstfall. Wir sind mit der Ansage hierhergefahren, dass wir alles riskieren und drei Punkte holen“, genau das ist den „49ers“ dann schließlich auch gelungen.

Foto: Christian Küch

Sehr zur Verwunderung vieler anwesender Zuschauer fanden die Victorianer über die komplette Spieldauer irgendwie fast gar nicht statt. Zwar gelangen ihnen hin und wieder mal ganz gute Diagonalpässe, doch dann wurde der Ball schnell wieder hergegeben. Der Ausgleichtreffer zum 1:1 von Nick Scharkowski kam so ein bisschen wie aus dem Nichts (41.). Zuvor sorgte der Süderelberaner Can Kömürcü, nach einer Flanke von Takuro Mohara, in der 32. Minute bereits für die Verdiente Führung der Gäste.

Die „49ers“ zeigten ein gutes, abgeklärtes und – über die Außen – schnelles Spiel. Deshalb brauchten sie auch nicht lange, um nach dem Ausgleich erneut in Führung zu gehen. Dabei nutzten sie das unkonzentrierte Verhalten der Hausherren sehr gut aus. Der Ablauf: Vicky wirft an der gegnerischen Eckfahne den Ball von der Seite ein. Das Leder landet bei den Gästen, die einen schnellen Konter fahren. Wieder läuft Takuro Mohara allen davon, bedient Claudiu Codoban und der netzt zum 2:1 für den FCS ein (43.). Ein sehr gutes Umschaltspiel der „Arlt-Elf“, die es von den Victorianern auch echt leicht gemacht bekamen.

Foto: Christian Küch

Ebbers: „Die Niederlage war auch in der Höhe verdient“

„Heute hat es an den Basics gefehlt“, beschrieb Vicky-Coach Marius Ebbers das, was seine Mannen auf das Parkett brachten. „Da geht es beim Zweikampf- und Laufverhalten los. Wenn du 80 Prozent der entscheidenden Zweikämpfe nicht gewinnst, dann wird es schwierig, hinten zu null zu spielen und vorne Tore zu schießen. So verlierst du die Spiele.“ Bezeichnend dafür war dann in der 51. Minute ein missglückter Rückpass von Felix Schuhmann auf Keeper Hendrik Rabe. Der lauernde und unter Druck setzende Süderelberaner Takuro Mohara erlief sich das Leder und traf ohne Mühe zum 3:1 für die Gäste.

Den Victorianern fiel weiterhin nichts ein. Mal einen Schuss aus der zweiten Reihe von Yannick Siemsen, den FCS-Torwart Mauro Alcaraz Paramidani gekonnt mit zwei Händen abwehrte. Das war es aber auch schon wieder von den Hoheluft-Kickern. Stattdessen erhöhte Yannick Hermann in der 90. Minute auch noch auf 4:1 für die Gäste. „Wir haben völlig zurecht und auch in der Höhe absolut verdient 1:4 verloren“, betonte im Anschluss der sichtlich bediente Vicky-Trainer Marius Ebbers.

Auf der anderen Seite war Süderelbes Coach Stefan Arlt natürlich sehr erfreut: „Wir wollten unserem System treu bleiben, in derselben Ordnung spielen und mutig sein. Die Spieler sollten mal das auf die Platte bringen, was sie eigentlich können. Heute hat man das gesehen, wenn auch noch nicht über weite Strecken. Heute haben wir das Ding aber gut abgezockt. Das muss man sagen.“ Und vielleicht, sollte der SC Victoria doch noch die Teilnahme an der Meisterrunde verpassen, könnten das sogar für die nächste Runde drei sehr wichtige Punkte gewesen sein. Doch davon ging Marius Ebbers nicht aus: „Wenn wir es nicht in die Meisterrunde schaffen sollten, dann haben wir selber Schuld. Dann müssen wir uns an die eigene Nase packen, in den Spiegel schauen und uns Gedanken darüber machen, woran es gelegen hat. Ich bin aber zu hundert Prozent davon überzeugt, dass wir es in die Meisterrunde schaffen. Es liegt in unserer eigenen Hand.“





Autor: Mathias Reß