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Vicky zeigt sich torhungrig: Ein Dutzend für Kisdorf

Im ersten Testspiel siegte Vicky sehr deutlich. Josef Shirdel (mi.) schnürte u. a. einen Doppelpack. Foto: Christian Küch

Dieser Tage kann man auf sehr vielen Plattformen in sämtlichen Berichten lesen, wie sehr sich die Menschen freuen, dass der Ball endlich wieder rollt. Dass nach sehr langer Zeit nicht nur trainiert, sondern auch endlich wieder gespielt werden darf. Deshalb steht nun auch in diesem Artikel: Es ist sehr schön, dass auch unsere Ligamannschaft am Samstagmittag wieder auf dem Platz in einem Fußballspiel aktiv war!

In den ersten Minuten war auch Kisdorf (schw.) noch hin und wieder schneller am Ball. Foto: Christian Küch

Duelliert haben sich unsere Victorianer mit dem sehr sympathischen Team des SSC Phoenix Kisdorf aus der Landesliga Holstein. Die Partie fand in unserem Stadion Hoheluft bei gutem Wetter statt. Die gute Laune, die Motivation und die Lust auf den Sport war schon weit vor Anpfiff bei beiden Teams deutlich spürbar. Eine perfekte Voraussetzung, um ein tolles Freundschaftsspiel auszutragen, was es dann schließlich auch wurde. Aus sportlicher Sicht vor allem für unsere Wikinger, da sie am Ende einen sehr deutlichen Sieg erringen konnten.

Vom Anpfiff weg agierten beide Seiten sehr bedacht und konzentriert. Die Akteure spielten hüben wie drüben einen flotten Ball mit guten Pass-Stafetten. Recht schnell konnten die ersten Torchancen kreiert werden. Auch die Gäste aus Kisdorf zeigten in den Anfangsminuten, dass sie durchaus eine gute Partie abliefern wollten. So kamen die Phoenix-Kicker sogar ein paar Mal gefährlich in unseren Strafraum.

Dabei rettete Jan-Philipp Kalla einmal sogar in bester „Mats Hummels-Manier“, als er, wie der deutsche Nationalverteidiger es beispielsweise auch im Spiel gegen Frankreich getan hatte, den auf das Tor zustürmenden Angreifer einholte und ihm von schräg hinten mit einem lang gestreckten Bein die Pille gerade noch so vom Fuß spitzelte. Eine verdammt gute Abwehraktion. Auf den Vergleich mit Mats Hummels angesprochen, der diese Rettungstaten auch in der Bundesliga schon hin und wieder brachte, entgegnete Ex-Profi „Schnecke“ Kalla nur in seiner gewohnt lustigen Art und Weise: „Das hat sich Mats Hummels von mir abgeschaut und nicht umgekehrt.“

Borck macht Ernst
Luca Ernst (mi.) erzielte in der ersten Halbzeit einen Dreierpack. Foto: Christian Küch

Nach dieser intensiven Anfangszeit fiel aber auch schon früh der erste Treffer. Immer wieder lief sich auf der rechten Außenbahn Alexander Borck frei und forderte den Ball. So auch in der 8. Minute. Der pfeilschnelle Kicker sprintete mit dem runden Leder am Fuß in Richtung Strafraum. Durch eine punktgenauen Flanke setzte er gekonnt Luca Ernst in Szene, der etwa fünf Meter vor dem Kasten per Direktabnahme zur 1:0-Führung vollstreckte.

Fortan nahmen unsere Männer immer mehr das Geschehen in die Hand. Sie dominierten nach Belieben. Deshalb war es dann auch nicht verwunderlich, dass es in der 12. Minute bereits das zweite Mal klingelte: Gastspieler Miguel Gimeno schlug von links eine weite Flanke, die schließlich bei Alexander Borck landete, der dann aus etwa 15 Metern kraftvoll abzog. Zwar sprang da noch ein Kisdorfer Abwehrbein dazwischen aber dann war es wieder Luca Ernst, der schnell und abgeklärt reagierte und den Zwischenstand auf 2:0 hochschraubte. Auch schon zu diesem Zeitpunkt war gut zu sehen, dass vor allem Alexander Borck und Luca Ernst wirklich sehr gut miteinander harmonierten.

In der 39. Minute war es aber erstmal Mats Lahrtz, der in einem Strafraumgewühl cool blieb und aus kürzester Distanz mit der Hacke auf 3:0 erhöhte. Doch noch vor der Halbzeit kam wieder das eben erwähnte Duo zu einer erfolgreichen Aktion: Erneute bediente Alexander Borck den in den Strafraum mitgelaufenen Luca Ernst mit einer mustergültigen Flanke, der abermals keine Schwierigkeiten hatte, diese zu verwerten (42.). Damit war der 4:0 Pausenstand gesetzt.

Durchgetauschtes Team führt Torfestival weiter
Julian Schmid verletzte sich in einem Zweikampf. Foto: Christian Küch.

Zum Wiederanpfiff wechselten die Trainer Marius Ebbers und Martin Spreitz fleißig durch und brachten sieben neue Akteure auf das Feld. Darunter war auch Julian Schmid. Aber leider musste der Flügelflitzer den Platz schon nach 14 Minuten wieder verlassen. In einem Zweikampf um den Ball verletzte sich „Jules“ am Knie so sehr, dass es für ihn nicht mehr weitergehen konnte. Untersuchungen stehen noch aus. An dieser Stelle wünschen wir Julian Schmid auch noch mal eine gute Besserung.

Doch bis es zu diesem Zusammenprall kam, wurde auch schon lange wieder das Torfestival weitergeführt. Und das trotz der vielen personellen Änderungen. Keine vier Minuten nach der Pause stand es auch schon 5:0 für unsere Victorianer. Dieses Mal traf Nil von Appen mit einem satten Schuss aus 16 Metern. Dabei nutzte der Mittelfeldallrounder die Situation aus, dass ein Abwehrspieler das Leder nach einer scharfen Hereingabe von Konrad Janta nicht gut genug klären konnte.

Und dann folgte plötzlich Tor auf Tor. Nur zwei Zeigerumdrehungen später ließ der Gäste-Torwart einen Schuss von Magnus Hartwig lediglich nach vorne abklatschen, so, dass Neuzugang Gerrit Pressel das Spielgerät aus bester Position ins Gehäuse befördern konnte. Nur drei weitere Minuten später schädelte nach einer Ecke und einer finalen Kopfballvorlage von Yannick Siemsen schließlich Nikolas Mallwitz den Ball in die Maschen (54.). Ein 7:0 stand auf der Anzeigetafel, als Jan Kämpfer für Julian Schmid eingewechselt wurde.

Mallwitz setzt Traumtor in den Winkel
Dreifacher Torschütze: Nikolas Mallwitz (zw. v. li.). Foto: Christian Küch

Dabei blieb es aber bei weitem nicht. Als nächstes traf Josef Shirdel nach einer starken Vorarbeit von Mateusz Kaim aus fünf Metern zum 8:0 (62.), bevor dann tatsächlich die Gäste noch mal zum Zug kamen. Der Kisdorfer Jonas Rübner traf in der 74. und 79. Minute doppelt und zeigte somit, dass er und sein Team durchaus noch gewillt waren, mitzuspielen. Dadurch wurde mit dem 8:2 Zwischenstand die Schlussphase eingeläutet. Aber auch dann sollten noch weitere Buden geknipst werden.

Und wie! Nikolas Mallwitz sorgte mit einem Traumtor für ein lautes „Woooooow“ unter den Anwesenden Teammitgliedern. Der aufgerückte Abwehrspieler legte sich den Ball drei Meter vor der Strafraumgrenze, halb linke Seite, zurecht und schoss ihn dann angeschnitten wuchtig auf den rechten Winkel. Der gegnerische Keeper stand dabei ein paar Meter zu weit vor seinem Kasten. Der Schlussmann versuchte, das Leder noch irgendwie über die Latte zu lenken, kam dabei auch noch leicht an den Ball, doch der Schuss von Nikolas Mallwitz war zu gut und unhaltbar ausgeführt. Schließlich schlug das Spielgerät zum 9:2 genau im rechten Knick ein (81.). Bis zum Abpfiff sollte allerdings noch das Dutzend vollgemacht werden. Konrad Janta und Josef Shirdel knipsten die nächsten beiden Buden, bis dann schließlich abermals Nikolas Mallwitz mit seinem dritten Treffer in der letzten Aktion durch einen Kopfball nach einem Eckstoß zum 12:2 den Schlusspunkt setzte.

Was für eine schöne und faire Partie mit einem großen Torhunger unserer Mannschaft, den sie schließlich auch stillen konnte. Die Victorianer zeigten in ihrem ersten Match nach einer langen Corona-Pause viele schöne Spielzüge, tolle Flankenläufe, ein gut funktionierendes Kurzpassspiel und vor allem auch Freude auf dem Feld. Darum hatten sie sich die Abkühlung in der Eistonne zum Abschluss dann auch redlich verdient.

Spielstatistik

Aufstellung des SC Victoria:
Hendrik Rabe – Oguzhan Senol (46. Yannick Siemsen), Jan-Philipp Kalla (46. Nikolas Mallwitz), Jan Kämpfer (46. Julian Schmid – 59. Jan Kämpfer), Miguel Gimeno (Gastspieler) – Alexander Borck (46. Mateusz Kaim), Nil von Appen (66. Luca Ernst), Andrè Monteiro Branco (46. Konrad Janta), Luca Ernst (46. Josef Shirdel), Gerrit Pressel (66. André Monteiro Branco) – Mats Lahrtz (46. Magnus Hartwig)

Torfolge:
1:0 – Luca Ernst (8.)
2:0 – Luca Ernst (12.)
3:0 – Mats Lahrtz (39.)
4:0 – Luca Ernst (42.)
5:0 – Nil von Appen (49.)
6:0 – Gerrit Pressel (51.)
7:0 – Nikolas Mallwitz (54.)
8:0 – Josef Shirdel (62.)
8:1 – Jonas Rübner (74.)
8:2 – Jonas Rübner (79.)
9:2 – Nikolas Mallwitz (81.)
10:2 – Konrad Janta (83.)
11:2 – Josef Shirdel (88.)
12:2 – Nikolas Mallwitz (90.)





AUTOR: Mathias Reß