Wikinger schenken Lohmann zum Abschied einen 10:1-Kantersieg
Im Hinspiel setzte es für unseren SC Victoria die erste Saisonniederlage, als wir uns bei Concordia mit 1:2 geschlagen geben mussten. An dieser Niederlage hatten wir ganz schön zu knabbern. Deshalb wollte sich die Mannschaft zum Jahresausklang am Nikolaustag genau dafür revanchieren. Am Ende hat sie sich nicht nur ihren Wunsch erfüllt, sondern das Gewollte auch noch bei Weitem übertroffen. In der zweiten Halbzeit wurde Cordi nämlich phasenweise nach allen Regeln der Kunst teilweise schon „vorgeführt“, weshalb der schließlich eingefahrene Kantersieg sogar auch in der Höhe absolut verdient war.
Was für ein Abend, was für eine Partie und was für ein Schauspiel unsere Wikinger am letzten Spieltag des Kalenderjahres hingelegt haben. Das was unsere Männer auf das Parkett brachten, versetzte die 138 anwesenden Zuschauer phasenweise sogar in ein großes Staunen. Es war spürbar, dass die Begeisterung immer mehr zunahm, bis sogar ein Teil der Tribüne irgendwann anfing, die Torhymne mitzuklatschen und mitzusingen. Gelegenheiten dafür gab es schließlich genug, auch wenn es zunächst nicht ganz so danach aussah. Denn während der ersten knappen halben Stunde begegneten sich beide Teams so ziemlich auf Augenhöhe. Torabschlüsse gab es hüben wie drüben, weshalb Cordi nicht unverdient in der siebten Minute durch Chris Heuermann in Führung ging. Dass sich unsere Männer aber nicht aufsteckten, erkannte man daran, dass sie durch wunderschöne Spielzüge immer mehr das Heft des Handelns in die Hand nahmen. So kam es dann, dass sie in der 29. und 30. Minute das Ergebnis durch einen Doppelschlag drehten. Ian-Prescott Claus und Julian Schmid schossen unsere Farben in Führung. Als Dennis Bergmann in der 41. Minute auch noch zum 3:1 erhöhte, zeichnete es sich schon ab, dass unsere Wikinger wohl als Sieger vom Platz gehen würden.
In der zweiten Halbzeit wurde Cordi an die Wand gespielt
Nach dem Seitenwechsel kombinierten sich unsere Männer dann in einen Rausch. So sehr, dass es sogar während der 54. und der 63. Minute innerhalb von neun Zeigerumdrehungen gleich vier weitere Male für uns klingelte. Das, was unsere Victorianer da zeigten, war einfach unfassbar stark und nicht zu verhindern. Erst traf Claus zum 4:1, dann setzte sein Sturmpartner Dennis Bergmann zum 5:1 nach. Zwischendrin markierte dann auch noch Alexander Borck einen Treffer, bevor abermals Claus traf und mit seinem dritten Tor an diesem Abend das Ergebnis auf 7:1 hochschraubte. Kurz darauf wechselte Trainer Marius Ebbers gleich dreifach aus. Für den ebenfalls bärenstark aufgetretenen Timo Stegmann, für Alexander Borck und den dreifachen Knipser Claus, kamen Luca Ernst, Joshua Freude und Magnus Hartwig auf das Feld. Dieser große Personalwechsel auf einen Schlag führte aber keinen Leistungsabfall herbei. Ganz im Gegenteil sogar. Deshalb ging es kurz darauf mit dem Tore schießen munter weiter. Klaas Kohpeiß traf in der 68. Minute zum 8:1, Verteidiger Yannick Siemsen köpfte zum 9:1 ein (74.) und schließlich holte Dennis Bergmann auch noch einen Foulelfmeter gegen sich heraus, den er letztlich selbst zum 10:1 verwandelte und somit den Endstand markierte (79.).
Auf Wiedersehen Dennis Lohmann
Sportlich gesehen wird uns dieses Spiel sicher noch sehr lange in positiver Erinnerung bleiben. Vor allem aber werden wir auch daran zurückdenken, weil es das letzte Spiel für unseren Torwart Dennis Lohmann im Vicky-Dress gewesen ist, den wir vor der Partie leider sehr schweren Herzens verabschieden mussten. „Lohmi“ wird in Nordrheinwestfalen beruflich den nächsten Schritt gehen, weshalb er Hamburg recht kurzfristig verlässt. Dieser Abschied macht uns natürlich sehr traurig. Denn wir verlieren somit nicht nur den wohl besten Torwart der Oberliga Hamburg, sondern auch noch einen ganz enorm wertvollen Menschen, mit einem klaren Verstand, einem riesigen Herzen und einem vorbildlichen Benehmen. Wir sind Dennis Lohmann außerordentlich dankbar für seine Leistung aber auch, und das ist das Wichtigste, für seine Freundlichkeit und Freundschaft. Deshalb, so traurig sein Abgang uns auch macht, wünschen wir unserer Nummer 1 nur das Beste für die Zukunft. Lohmi wird an der Hoheluft immer sehr willkommen sein. Denn es gibt keine Entfernungen, die echte Freundschaften zerstören könnten.
AUTOR: Mathias Reß