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Timo Stegmann: „In unserem Stadion kann uns auch der HSV und der FC St. Pauli nicht schlagen.“

Foto: Christian Küch

Alter: 24
Vereine: Cordi, FC St. Pauli (U15 bis U23), Cordi (Jugend)
Spitzname: Stege
Beziehungsstatus: single

SCV: Hi Stege, gewähre uns doch mal bitte einen Einblick in deine Vergangenheit.
Timo Stegmann:
„Klar. Ich war als Jugendlicher sehr zurückhaltend, habe mich in den letzten Jahren aber schon ziemlich weiterentwickelt. Ich stand früher immer lieber in der zweiten Reihe, was mich im Fußball vielleicht auch den Schritt nach oben gekostet hat. Aber seitdem ich bei St. Pauli in der Herrenmannschaft gespielt habe, bin ich selbstbewusster geworden.“ 

Nimmst du in diese Aussage nur auf den sportlichen oder auch auf den privaten Stege Bezug?
Stege:
„Auch auf den privaten Stege. In meinen jungen Jahren durfte ich schon Einiges erleben. Nicht nur neben sondern auch auf dem Platz, wovon ich allerdings ebenfalls privat profitieren konnte. Deshalb denke ich, dass ich es auch meiner Entwicklung zu verdanken habe, in meinem Freundeskreis so anerkannt zu sein.“

Welche Erlebnisse haben dich denn so geprägt?
Stege:
„Gerade die Zeit, als ich von der Jugend in den Herrenbereich wechselte. Da wird einem jungen Spieler erstmal gezeigt, wie man sich zu benehmen hat. Und auch, als ich bei den Profis mittrainieren durfte, waren da dann, so wie Boller beispielsweise, 15 Jahre ältere Mitspieler. Da musst du dich durchsetzen können. Daraus habe ich auch für mein privates Leben gelernt.“

Unseren Ex-Coach Fabian Boll kanntest du also schon als St. Paulianer. Wie war das Aufeinandertreffen?
Stege:
„Eine lustige Geschichte: Als ich zu meinem ersten Training in die Kabine der Profis kam, hatte ich mit meinen 17 Jahren natürlich einen Ködel in der Hose. Du traust dich dann nicht, Jemanden anzusprechen. Hinten in der Ecke saß dann Boller, der mich zu sich rief und mich fragte, wer ich bin und aus welcher Jugend ich komme. So hat er mich aufgenommen. Drei Tage später hatte ich mein erstes Testspiel mit den Profis, in dem ich direkt schon mit Boller im Mittelfeld gespielt habe. Und ein paar weitere Jahre später verfolgte er mich auch noch bis zum SC Victoria.“ (lacht)

Das hört sich wirklich lustig an. Eine noch viel intensivere Bindung hast du zu deinem Opa, der bei jedem Heim- und Auswärtsspiel dabei ist. Stimmt das?
Stege:
„Zu meinem Opa habe ich eine ganz besondere Beziehung. Schon in der Jugend hat er mich zu jedem Training und zu jedem Spiel gefahren. Mein Opa ist mein engster Begleiter in meiner bisherigen Karriere und das wird auch so weitergehen. Da sind meine Eltern aber nicht weniger engagiert. Sie sind auch bei jedem Spiel da und haben mich in der Jugend sehr viel unterstützt. Da kam ich abends um zehn nach Hause und Mama hat mir noch Essen gemacht. Familie ist für uns ganz klar das Wichtigste, wozu auch mein Bruder zählt, der ebenfalls eine große Rolle in meinem Leben spielt.“

Kommen wir von deiner Familie zur Mannschaft. Was ist aus deiner Sicht diese Saison für euch drin?
Stege:
„Ich finde, wenn wir wirklich unsere 100 Prozent abrufen, sind wir in unserem Stadion schon mal nicht zu schlagen. Von keiner Mannschaft in Hamburg. Da würde ich den HSV und St. Pauli nicht ausnehmen. Wir als Mannschaft sehen das so, dass wir uns mit unserer Qualität vor Niemandem verstecken müssen. Wir wollen sowieso jedes Spiel gewinnen. Was natürlich nicht passiert, sonst bist du automatisch Meister. Um den Titel würden wir aber eigentlich schon gerne mitspielen.“



AUTOR: Mathias Reß